Vorgestellt wird ein freies Kooperationsspiel, das gleichermaßen in Coaching, Therapie, Supervision und Teamentwicklung zur Anwendung kommen kann. Wer das Tool einsetzen will, erhält 12 Karten, die zum dauerhaften Gebrauch am besten laminiert werden sollten. Das 26-seitige Begleitheft gibt Anstöße und Ermutigung, gewürzt mit einer Prise aus dem Erfahrungsschatz des Autors Claus Roeske, der Diplom-Musiktherapeut, Psychotherapeut und Supervisor ist. Beigefügt ist zudem ein Satz einfacher Auswertungsbögen, die auch auf der Webseite des Verlags heruntergeladen werden können.
Das Spiel setzt stark auf Beobachtung und Feedback – sowohl durch professionelle Begleiter als auch durch die Gruppenmitglieder selbst. In jedem Fall sollte es durch erfahrene Profis begleitet werden. Mindestteilnehmerzahl ist somit zwei – plus Begleiter. Ziel der Übung ist es, gemeinsam zu einer qualifizierten Aussage über die Darstellung auf einer der Karten zu kommen. Da die Karten von allen gemeinsam betrachtet werden, ist es vorstellbar, dass bis zu 150 Teilnehmende gleichzeitig mit der Box arbeiten. Natürlich kommt es weniger darauf an, auf was sich die Teilnehmenden einigen, sondern vielmehr auf die Qualität ihrer Zusammenarbeit und Entscheidungsfindung.
Da die vorgegebenen Bilder eher abstrakt sind – keine bestimmten Objekte sind zwingend erkennbar –, gibt das Spiel allen Beteiligten zunächst volle Freiheit. Es ist auch vorstellbar, die Bilder durch ganz andere, eigene zu ersetzen und dennoch nach den gleichen „Regeln“ zu spielen. Die Auswertungsbögen, andererseits, lenken die Aufmerksamkeit der Beobachtenden recht streng. Das könnte manche Laien überfordern – muss andererseits nicht vollständig und strikt eingehalten werden. Für Profis können die Auswertungsbögen ebenso als Anstoß dienen, um von dort aus weiterzugehen, je nach Bedarf der Gruppe oder des Teams. Ein Bogen befasst sich mit der Qualität der Lösungen und wie die Einzelnen dazu beigetragen haben, ein weiterer fokussiert auf die Teammitglieder und ein dritter auf deren Selbsteinschätzung.
Damit wird ein Bogen zu gemeinsamen Nachbetrachtungen und möglichen Konsequenzen geschlagen. Das Set kommt somit dann am besten zur Anwendung, wenn eine kleine oder größere Gruppe von Menschen (von Paar bis Organisation, auch schon für Kinder ab etwa zehn Jahren geeignet) Unterstützung bei kommunikativen Gruppenprozessen benötigt. Nicht nur Entscheidungsprozesse, auch Machtgefälle und vielfältige Kommunikationsthemen können so aufgedeckt werden – wenn das gewünscht bzw. Teil des Ziels ist. Ganz ohne professionelle Begleitung kann es auch schon Spaß machen. Wo aber ein Entwicklungsprozess nötig erscheint, ist erfahrene Begleitung wichtig, um Störungen nicht gar zu vertiefen.
Fazit: Eine kreative Pause in herausfordernden Gruppenprozessen gesucht? Dieses spielerische Tool kann die Leichtigkeit zurückbringen und mit den richtigen Fragen und entsprechendem Feedback Entwicklungsschritte aufzeigen.