Die Grundannahme dieses Buches basiert auf der Überzeugung, Coaching funktioniere nicht nur zwischen dem zahlenden Klienten und dem Coach, sondern auch zwischen Chef und Mitarbeiter. Mit Hilfe des lösungsorientierten Coachings für Führungskräfte könnten Chefs, so von Gunten und Jungi, das Potential ihrer Mitarbeiter besser nutzen, was sich perspektivisch positiv auf die gesamte Organisation auswirke.
Das Buch, nicht zuletzt aufgrund seines minimalen Umfangs als Überblick ausgelegt, besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil wird der Leser in die Grundlagen und Funktionen des lösungsorientierten Coachings eingeführt. Der zweite Teil befasst sich dann mit den Besonderheiten des Konzepts. In beiden Teilen werden die theoretischen Grundlagen durch praktische Beispiele untermalt.
Das lösungsorientierte Coaching geht von fünf Annahmen aus:
Die Idee hinter dem lösungsorientierten Coaching erhebt nicht den Anspruch, als vollwertige Theorie, sondern eher als Technik zur Steigerung des selbstständigen Denkens der Mitarbeiter und der Abwägung zwischen Delegieren und Aktivieren verstanden zu werden. Denn nicht nur die Mitarbeiter sollen durch spezifisches Nachfragen zu eigenen Lösungen geführt werden, auch die Fähigkeit zur Beurteilung, wie viel Selbstführung durch die Mitarbeiter und wie viel Vorschrift seitens des Chefs notwendig ist, soll für den Chef ersichtlicher werden. Durch die Fokussierung positiver Artikulation, weg von der defizitorientierten und hin zur lösungsorientierten Gesprächskultur, sollen Motivation und Wohlbefinden gesteigert werden, wodurch letztlich höhere Produktivität und Zufriedenheit mit sich sowie dem Arbeitsplatz herbeigeführt werden.
Die praxisnahe Darstellung der vorgestellten Beispiele hilft dem Leser dabei, die einzelnen Schritte des lösungsorientierten Coachings gut nachvollziehen zu können.
Fazit: Insgesamt lädt der Umfang des Buches dazu ein, sich als Führungskraft schnell und zeitsparend mit einer Technik auseinanderzusetzen, durch die die Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeiter gesteigert und der Lösungsfindungsprozess auf flache Hierarchien verlagert wird.
Nina Friedrich