Coaching und Supervision als Methoden der Personalentwicklung. Grundlagen, Instrumente, Perspektiven. Saarbrücken: VDM.
Rezension von Rainer Niemeyer
Wie der Titel des Buches verspricht, vermittelt die Autorin auf kompakten 50 Seiten einen Überblick über die Grundlagen und Perspektiven der Personalentwicklungsmaßnahmen Coaching und Supervision. Sie begibt sich gleich zu Beginn auf die systematische Suche nach den Unterschieden und Gemeinsamkeiten der beiden Methoden und kommt zu dem Schluss, dass ihnen in der heutigen Zeit nahezu identische Konzepte zugrunde liegen. Stellvertretend konzentriert sie sich in den folgenden Kapiteln nur auf das bekanntere Konzept des Coaching.
Von der Begriffsdefinition bis zur finalen Schlussfolgerung betrachtet sie gekonnt die in der vielfältigen Literatur vorherrschenden Ansätze und überlässt dem Leser größtenteils selbst die Bewertung des Gelesenen. Ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen gibt sie einen Überblick über die Anlässe, Ziele und Formen von Coaching und beantwortet die Frage nach dem konzeptionellen Ablauf. Ein Fallbeispiel eines bekannten deutschen Versicherungskonzerns ergänzt das Kapitel zur Implementierung von Coaching als Personalentwicklungsmaßnahme und bietet dem Leser durch die Darstellung statistischer Daten eine klare Aussage. Dennoch bleiben die Ausführungen auch hier recht oberflächlich und der Leser bekommt nur einen groben Überblick über die Rahmenbedingungen und wichtigsten Ergebnisse der durchgeführten Studie.
Abschließend beleuchtet die Autorin die Risiken und Grenzen von Coaching-Maßnahmen und zieht eine für den erfahrenen Leser nicht ganz neue Schlussfolgerung: Als (immer noch ?) innovative Methode der Personalentwicklung kann der Einsatz von Coaching klassische Trainingsmaßnahmen ergänzen.
Alles in allem bietet die Autorin dem unerfahrenen Leser eine narrative Übersicht über die Personalentwicklungsmaßnahme Coaching. Sie integriert verschiedene Sichtweisen und versteht es, das komplexe Feld Coaching einfach und konzentriert darzustellen. Der mit Coaching vertraute Personalberater oder Manager wird in diesem Buch allerdings vergebens nach tiefer gehenden Informationen oder neuen Impulsen für seinen Beratungsalltag suchen. Zu sehr erinnert die Veröffentlichung an die Praxisferne mancher deutschen Hochschule.
