Wie wird man in dem umfangreichen Angebot an Coaches oder Trainern gefunden? Immer mehr Einträge bei Google und anderen Suchmaschinen, häufig unspezifische Webseiten – dem potenziellen Kunden wird bei seiner Suche selten geholfen.
Positionierung und Spezialisierung können effektiv sowohl Nachfragern wie auch Anbietern nutzen. Sich mit der Hilfe von Spezialgebieten und entsprechender Positionierung aus der Vielzahl der Bewerber abzuheben, ist eine Erkenntnis, die Wolfgang Mewes bereits lange vor dem Aufkommen von Suchmaschinen veröffentlicht hat. Heute ist Positionierung mehr denn je das Gebot der Stunde, will man nicht in der Unendlichkeit des Internets versinken.
Ruth Urban und Tanja Klein zeigen in ihrem Buch "Erfolg durch Positionierung. Im Traumberuf Coach und Trainer auf dem Markt bestehen" in Dialogform die Schlüsselfaktoren für eine authentische Positionierung auf. Ausgehend vom Suchprozess des Kunden nach dem richtigen Coach werden in zehn Kapiteln die wesentlichen Schritte für die Positionierung erarbeitet. Dabei wird eine praxisorientierte Vorgehensweise verwendet und mit vielen Beispielen vertieft.
Vorurteile wie „Es gibt keine passende Positionierung für mich!“ oder „Es gibt zu wenig Kunden für diese Positionierung!“ werden zunächst behandelt. Die authentische Positionierung beantwortet die Frage „Wofür stehe ich als Coach?“. Hier helfen die Autorinnen mit kreativen Übungen und einem „Coach Positioning Circle“, die Schnittmenge aus Fähigkeiten, Motivatoren und Berufung des Coachs in neun Teilschritten zu erarbeiten. Anschließend geht es um die Einbringung des persönlichen „Coaching-Know-hows“ in die Positionierung. Hier spielt auch die Berücksichtigung von persönlichen Glaubenssätzen eine Rolle.
Die ganze Bandbreite von Positionierungsmöglichkeiten zeigen die vier Grundarten der Positionierung auf. Stecknadel-Positionierung (spitz) und Stricknadel-Positionierung (mindestens zwei Spitzen bzw. Themen) sind die wohl gebräuchlichsten Ausführungen. Aber auch die „Roter-Faden-Positionierung“ (gemeinsamer Nenner in den Themen) sowie die „Patchworkdecken-Positionierung“ (im Wesentlichen von der Persönlichkeit abhängig) – eher als „Neuschöpfungen“ der Verfasserinnen zu betrachten – haben ihre Verfechter. Ein möglicher Wandel der Positionierung im Laufe der Zeit ist ebenfalls Bestandteil eines Kapitels.
Die Vermeidung von wesentlichen Positionierungsfehlern, das Aufzeigen von Auswirkungen der Positionierung und der damit verbundenen Dauer bis eventuelle Erfolge auftreten sowie ein Literaturverzeichnis komplettieren das Buch.
Positiv hervorzuheben ist vor allem die deutliche Praxisorientierung der Autorinnen, die Positionierung anhand vieler Beispiele anschaulich beleuchten. Besonders die Kapitel 2 („anfreunden“ mit der Positionierung), 3 (authentische Positionierung finden) und 4 (einbringen von Coaching-Know-how) bilden Schwerpunkte für die eigene Profilentwicklung. Die Kapitel 5 (Möglichkeiten der Positionierung) und 6 (Positionierung im Wandel) ersetzen fast eine Start-Marktforschung zum Thema.
Fazit: Vorgehensweise und zahlreiche Praxisbeispiele machen das Buch zu einer unverzichtbaren Hilfe für die erfolgreiche Positionierung von Coaches und Trainern.