Coaching wird in mehreren Varianten praktiziert, die vom Setting (der Arbeitsform) und der Art des Coachs abhängig sind.
Art des Coaches / Setting | Einzel-Coaching | Gruppen-Coaching |
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Externer Coach | Verbreitete und etablierte Variante, z.B. als Coaching für (top-)Führungskräfte oder Freiberufler | Verbreitete und etablierte Variante für die Zusammenarbeit von Gruppen, z.B. als begleitende Maßnahme bei Teamentwicklungsprozessen |
Interner Stabs-Coach | Beliebter werdende Variante der internen Personalentwicklung für Führungskräfte der mittleren bis unteren Ebene | Sich weiterentwickelnde Variante, da hier z.B. interne und externe Coaches zusammenarbeiten, insbesondere bei größeren oder vielen Gruppen |
Vorgesetzter als Coach (Linien-Coach) | Ursprüngliche Variante, als Teil der entwicklungsorientierten Führungsaufgabe kommen nur rangniedere Mitarbeiter als Zielgruppe in Frage | Gehört i.dR. nicht zu den Aufgaben einer Führungskraft, da es die Kompetenz und den Zeitrahmen übersteigt |
Art des Coachs und mögliche Settings
Quelle: Rauen, Christopher (Hrsg.) (2002). Handbuch Coaching. Göttingen: Hogrefe
In der RAUEN Coaching-Marktanalyse 2020 wurden 546 Coaches nach den von ihnen praktizierten Coaching-Varianten gefragt. Gemäß dieser Umfrage steht das Einzel-Coaching klar an erster Stelle, das in über zwei Drittel der Fälle eingesetzt wird (siehe Abb.). Team-und Gruppen-Coachings machen zusammen knapp ein Viertel aus. Organisations-Coachings (5,74 %) und Projekt-Coachings (3,94 %) kommen vergleichsweise selten als Varianten des Coachings zum Einsatz.
Hier wird eine Person durch einen Coach beraten. Der Coach kann dabei aus den oberen drei Personengruppen stammen. Typische Klienten sind i.d.R. Personen mit Führungsverantwortung und Managementaufgaben sowie Selbstständige. Beim Einzel-Coaching als Führungsaufgabe („Vorgesetzten-Coaching“) werden Mitarbeiter von ihrem Vorgesetzten entwicklungsorientiert geführt. Themen und Inhalte sind durch die vorgegebene, i.d.R. starre Rollenverteilung stark eingeschränkt.
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In größeren und innovativ ausgerichteten Organisationen hat sich ein internes Coaching durch angestellte Coaches als Alternative zum coachenden Vorgesetzten etabliert und gewinnt zunehmende Verbreitung.
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Gruppen-Coaching bedeutet, dass sich der Coaching-Prozess auf eine Gruppe von Personen bezieht, die zunächst in keinem bestimmten Funktionszusammenhang stehen müssen. Das Gruppen-Coaching ist teilweise (als „Einzel-Coaching unter Zeugen“) umstritten, da es oftmals kaum von herkömmlichen Team-Entwicklungs-Methoden unterschieden wird. Oft macht ein Gruppen-Coaching daher nur Sinn, wenn es durch Einzel-Coachings für die Gruppenmitglieder ergänzt wird. Eine Unterform des Gruppen-Coachings ist das Team-Coaching.
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Der Vorgesetzte als Coach. Diese Variante ist die ursprüngliche und auch heute noch im angloamerikanischen Raum vorherrschende Praxis des Coachings im Managementbereich.
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Team-Coaching (teilweise auch „System-Coaching“ genannt) ist ein Spezialfall des Gruppen-Coachings. Hier wird eine bestimmte in einem Funktions- oder Systemzusammenhang stehende Gruppe von Personen (z.B. eine komplette Führungsetage oder Abteilung) – meist in ihrem verhaltensrelevanten Umfeld – gecoacht.
Projekt-Coaching ist ein Spezialfall des Team-Coachings. Hier helfen Coaches bei der Durchführung von Projekten und arbeiten oft mit mehreren, in einem Funktionszusammenhang stehenden Personen zusammen. Dies kann in Form von Einzel- oder Gruppen-Coachings geschehen und ist von dem jeweiligen Projekt und den Anforderungen der Projekt-Mitglieder abhängig. Daher werden im Rahmen von Projekt-Coachings auch verschiedene Settings kombiniert, z.B. Coaching-Maßnahmen, die in Zusammenarbeit von externen und internen Spezialisten konzipiert und durchgeführt werden.