Definition Coaching

Coaching vs. Mentoring

Unterschiede zwischen Coaching und Mentoring

Der Begriff Mentoring beschreibt eine Patenschaft zwischen einem jungen Mitarbeiter und einer erfahrenen Führungskraft. Erfahren Sie mehr über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Coaching und Mentoring.

1 Min.

Zwei Männer sitzen vor einem großen Fenster und haben eine Besprechung.

Der Begriff Mentoring beschreibt eine „Patenschaft“ zwischen einem jungen bzw. neu zu einer Organisation hinzugekommenen Mitarbeiter und einer erfahrenen Führungskraft. Diese nahezu immer ältere Führungskraft fungiert als informeller oder formeller Mentor – je nachdem, ob sie vom Mitarbeiter selbst ausgesucht oder zugeordnet wurde. 

Aufgabe des Mentoring ist die Vermittlung der Riten und Normen der Organisationskultur, die Bindung des Mitarbeiters an die Organisation und teilweise auch eine karriereorientierte Beratung. 

Somit zielt das Mentoring letztlich darauf, die Fluktuationskosten zu reduzieren, Missverständnisse und Reibungsverluste bei der Integration neuer Mitarbeiter zu vermeiden und den Mitarbeiter langfristig an die Organisation zu binden. 

Aus dieser Beschreibung heraus wird bereits deutlich, dass in der Beziehung zwischen dem Mentor und dem „Schützling“ ein Gefälle herrscht. Auch ist die Beratung nicht neutral, weil die Interessen der Organisation im Vordergrund stehen – der Beratungsfreiraum ist somit auf die Schnittmenge der Organisations- und Mitarbeiterinteressen beschränkt.

Unterschiede
CoachingMentoring
Zielgruppe sind i.d.R. Personen mit ManagementaufgabenZielgruppe sind junge bzw. neue Organisationsmitglieder
Wird durch organisationsexterne und -interne Berater durchgeführtDer Mentor ist immer ein älteres und erfahrenes Organisationsmitglied
Wenig hierarchische Beziehungen zwischen Coach und Klient (Beziehungsgefälle unerwünscht)Hierarchische Beziehungen zwischen Schützling und Mentor (klares Beziehungsgefälle)
Der Coach ist als Prozessberater qualifiziert und verfügt über eine MethodenvielfaltDer Mentor berät hauptsächlich vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen in der Organisation
Berücksichtigung der Anliegen des Klienten bis in den privaten Bereich (wenn nötig)I.d.R. werden nur Anliegen bezüglich der Organisation thematisiert
Meist hohe Kosten bei den Varianten mit externem CoachNur organisationsinterne Kosten durch die Zeit für die Beratung
Neutralität des externen CoachAls Angehöriger der Organisation ist der Mentor nie unabhängig
Freiwilligkeit als VoraussetzungFreiwilligkeit nicht immer gewährleistet
Hilfe zur Selbsthilfe als ZielAndauernde Beratung ohne festes Ende
Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Mitarbeiters als ZielLangfristige Bindung des Mitarbeiters an die Organisation als Ziel
I.d.R. mittelfristige Betreuung eines KlientenLangfristige Betreuung des Schützlings

Quelle: Rauen, Christopher (2014). Coaching. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. Göttingen: Hogrefe
 

Gemeinsamkeiten 
Analyse der Wahrnehmung der Aufgaben und der Gestaltung der Rolle
Wurde im Profit-Bereich entwickelt und wird dort hauptsächlich angewendet
Die Rolle des Beraters als Zuhörer und Gesprächspartner
Beschäftigung mit dem Praxisfeld des Klienten
Abgrenzung von der Psychotherapie
Die Tiefe der thematisierten Anliegen reicht nicht bis in den therapeutischen Bereich
Die Selbstmanagementfähigkeiten des Klienten müssen funktionstüchtig sein
Karriere- und Lebensberatung
Beziehungsaufnahme und -gestaltung als Ziel
Hilfe bei der Einführung in eine neue Organisation

Quelle: Rauen, Christopher (2014). Coaching. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. Göttingen: Hogrefe

David Ebermann

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